Was ist Kommunikation im Medizinwesen (KIM)?
Über die Telematikinfrastruktur werden medizinische Einrichtungen wie Praxen, Kliniken, Apotheken oder Krankenkassen miteinander verbunden. Kommunikation im Medizinwesen (KIM) ist eine Anwendung der Telematikinfrastruktur und setzt diese zwingend voraus.
KIM (früher: KOM-LE, Kommunikation zwischen Leistungserbringer) bezeichnet ein sicheres E-Mail-Verfahren, welches ausschließlich den Teilnehmern (Praxen, Kliniken und anderen Teilnehmern) im Medizinwesen zur Kommunikation untereinander zur Verfügung steht. Der Versand von Nachrichten ist sowohl mit als auch ohne Anhänge möglich.
- elektronische Vermittlung von medizinischen Unterlagen
- spezielle Email Adresse ist notwendig die man bei KIM Anbieter einrichten lassen muss
- im Adressbuch finden sie den Empfänger und können Arztbriefe mit ihren eHBA signieren
- Medizinische Dokumentation kann beim Empfang der KIM Nachricht in der Artpraxis der Patienten Karteikarte zugeordnet werden
- HKP, eAU gelangen direkt an die KK
Kommunikation im Medizinwesen (KIM) liefert unmittelbaren Mehrwert
Ein digitaler und sicherer Datenaustausch mit KIM vereinfacht nicht nur die Arbeitsabläufe bei den Leistungserbringern, sondern verbessert auch die medizinische Versorgung der Patienten. Die Vorteile für die Praxis liegen in einer Verringerung des Arbeits- und Zeitaufwands und in der Steigerung der Rechtssicherheit und des Datenschutzes.
Warum sollen sensible Patientendaten per KIM und nicht als „normale“ E-Mail versandt werden?
Eine Nachricht, die über ein gängiges E-Mail-Programm wie bspw. Outlook versandt wird, ist nicht ausreichend vor dem Zugriff unautorisierter Dritter geschützt. Damit würde die ärztliche Schweigepflicht verletzt. An dieser Stelle setzt KIM an: Da alle Kommunikationsteilnehmer eindeutig in der gesicherten Telematikinfrastruktur identifizierbar sind, und die TI einen sicheren Kommunikationsrahmen bietet können sensible medizinische Daten auf diesem Weg sicher und verschlüsselt ausgetauscht werden.
Wie funktioniert Kommunikation im Medizinwesen (KIM)?
KIM funktioniert wie ein E-Mail-Programm, allerdings wird jede Nachricht und jedes Dokument beim Versand für den Empfänger verschlüsselt und automatisch mit der Praxis- oder Institutionskarte (SMC-B) signiert. Sensible Daten können so nicht unbemerkt gefälscht, eingesehen oder manipuliert werden. Sie sind ausschließlich für den Adressaten lesbar. Da KIM in die Praxisverwaltungssysteme integriert wird, wird die Kommunikation besonders einfach, komfortabel und zeitsparend sein. Mitarbeiter in einer Dentalpraxis können wie gewohnt im PVS arbeiten, und Nachrichten an bspw. einen anderen Arzt, eine Klinik oder andere Teilnehmer im Medizinwesen direkt per KIM versenden.
Mit KIM kann prinzipiell jede Art von Nachricht und Dokument versandt werden
Aktuell in der Planung sind:
- eArztbrief: As erste Mehrwertanwendung des Kommunikationsstandards steht die Übermittlung von elektronischen Arztbriefen (E-Arztbriefen) zur Verfügung.
- elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU): Der digitale Versand der eAU an die Krankenkassen soll für alle Praxen ab dem 1. Januar 2021 zur Pflicht werden.
- Zukünftig soll dann auch der Versand von Heil- und Kostenplänen (ZE, PAR, KFO und KBR/KG), Abrechnungen oder Röntgenbildern ausschließlich und verpflichtend über KIM erfolgen. Der Versand von KIM-Nachrichten ist mit einer Größe von 25 MB möglich.
Technische Voraussetzungen zur Nutzung von KIM
Die technische Voraussetzung für KIM ist ein Anschluss an die Telematikinfrastruktur mittels E-Health-Konnektor.
Ergänzend sind folgende Dienste und Komponenten erforderlich:
- Vertrag mit einem zugelassenen KIM-Anbieter
- Client-Modul für KIM (wird vom Anbieter gestellt)
- PVS-Modul für eine einfache Integration und Nutzung des KIM-Dienstes direkt im Praxisverwaltungssystem
- eHBA (elektronischer Heilberufsausweis) mindestens der Generation 2.0 für die qualifizierte elektronische Signatur beim Versand etwa von eArztbriefen
KIM und die Qualifizierte Elektronische Signatur (QES)
Wichtige Dokumente sind vom Arzt zu signieren. Dies erfolgt über die Qualifizierte Elektronische Signatur (QES). Die QES versieht ein Dokument mit einem Siegel, das die Echtheit garantiert und größtmögliche Sicherheit über die Authentizität des Absenders gibt.
VISIdent KIM-Modul seitens gematik zugelassen
Bestätigung der Konformität von Primärsystemen zur Konnektorschnittstelle
hier: für die Schnittstelle zum KIM Clientmodul
Verfahrensschlüssel ZLS_Konf-PS_BDVPS_002903
Das VISIdent KIM-Modul
Das VISIdent KIM-Modul ermöglicht einen vertraulichen und gesicherten Austausch von Nachrichten und medizinischen Dokumenten, unter anderem zwischen der Zahnarztpraxis und anderen berechtigten Organisationen / Institutionen, wie zum Beispiel einer Krankenkasse oder der Kassenzahnärztlichen Vereinigung.
Das VISIdent KIM-Modul ist sowohl von seinem Aufbau als auch von seiner Nutzung her an herkömmliche E-Mail-Programme angelehnt. Die Nutzung ist daher leicht verständlich und intuitiv nutzbar.
Der Versand von KIM-Nachrichten kann entweder über das VISIdent KIM-Modul
über die Dokumentation in Behandeln
oder über den Druckmanager erfolgen
Über das VISIdent KIM-Modul ist ein direkter Zugriff auf das KIM-Adressverzeichnis möglich. In dem KIM-Adressverzeichnis sind alle verifizierten Kim-Teilnehmer gelistet. Die Suchfunktion erleichtert die Suche nach der gewünschten KIM-Adresse.
Zur besseren Übersicht werden ungelesene KIM-Mails, ähnlich wie in Outlook, fett markiert.
Was kann über das VISIdent KIM-Modul als Anhang versendet und empfangen werden?
- Röntgenbilder
- Befundberichte
- Laborbefunde
- Arztbriefe
Empfangene Dokumente, etc. können direkt dem jeweiligen Patienten in VISIdent zugeordnet werden.
Ein automatischer Signatur Bericht unterstreicht die Sicherheit des KIM-Dienstes.
Alles was die Zahnarztpraxis hierzu benötigt ist das VISIdent KIM-Modul, eine SMB-C Karte, einen HBA und ein registriertes KIM-Konto.
Quellen: vdds.de, kbv.de, digitales-gesundheitswesen.de, dzw.de
Autor: summ-it